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Kooperation Kiga

 

 

 

Kooperation zwischen der Marienschule Strücklingen und der

Kindertagesstätte St. Georg Strücklingen

 

 

1.  Entstehung der Kooperation

Zwischen unseren beiden Einrichtungen bestehen seit mehreren Jahren Kontakte, die sich im Laufe der Zeit zu einer sehr guten Kooperation entwickelt haben. Kontakte, die zunächst nur zwischen den Leitungen bestanden, wurden mittlerweile auf das gesamte Team ausgeweitet. Von 2007 bis 2009 haben wir als Modellprojekt an dem Programm „Das letzte Kindergartenjahr als Brückenjahr zur Grundschule“ des niedersächsischen Kultusministeriums erfolgreich teilgenommen.

 

 

2.  Ziele unserer Kooperation

  • den Übergang zu erleichtern
  • die Kontinuität des Lernens zu sichern
  • frühzeitige Förderung
  • Informationsaustausch zum Entwicklungsstandes des Kindes
  • Transparenz der Arbeit in den Einrichtungen
  • Nutzung der Ressourcen (materielle/personelle)

 

 

3. Unser gemeinsames Bildungsverständnis

  • Förderung der Selbsttätigkeit
  • Eigenverantwortung
  • Sozialkompetenz
  • Persönlichkeitsentwicklung

 

 

4. Gemeinsame Aktivitäten und Formen der Zusammenarbeit

 

4.1 Kooperationskalender

Der Kooperationskalender wird zum Beginn eines neuen Kindergartenjahres/ Schuljahres von Herrn Tellmann, Kooperationsbeauftragter der Schule, und Frau Tobergte, Kooperationsbeauftragte des Kindergartens, überarbeitet und in den Einrichtungen ausgehängt.

 

4.2 Gemeinsame Elternabende

Im April vor Beginn des Brückenjahres werden die Eltern im Kindergarten über das Sprachfeststellungsverfahren und über den Ablauf des Brückenjahres, dem letzten Jahr vor der Einschulung, informiert. Durchgeführt und gestaltet wird der Elternabend gemeinsam von den beiden Kooperationsbeauftragten. Ebenso werden Elternabende zum Thema „Schulfähigkeit“ durchgeführt.

Hin und wieder werden gemeinsame Elternabende sowohl für Kindergarteneltern als auch für Eltern von Schulkindern zu verschiedenen pädagogischen Themen angeboten. Im Herbst 2008 referierte Frau Frey vom Kinderschutzbund Cloppenburg zum Thema „Grenzen setzen und konsequent sein, aber wie?“ Dieser Veranstaltung werden weitere folgen.

 

4.3 Sprachstandsfeststellung und Anmeldung

Die Eltern melden die schulpflichtigen Kinder im Mai des Vorjahres, also 15 Monate vor der Einschulung, in der Schule an. Bei der Schulanmeldung werden bereits alle benötigten Informationen zur Familie abgefragt und auf einem Anmeldebogen festgehalten.

Parallel zur Anmeldung wird lt. Erlass vom 01.03.2012 ein Sprachfeststellungs-verfahren durchgeführt. Das Verfahren bezieht sich auf die Bereiche „Verstehen von Handlungsanweisungen“, „passive Kenntnisse von Wörtern aus der alltäglichen Umgebung“ und der „Fähigkeit zu strukturierten eigenen Mitteilungen“.

Jeweils eine Lehrerin und eine Erzieherin führen gemeinsam die Sprachstandsfeststellung der Kinder durch. Dabei werden die Kinder ermittelt, die mit dem zweiten Teil des Überprüfungsbogens zu einem späteren Zeitpunkt noch genauer überprüft werden müssen. Kinder, bei denen dann Defizite hinsichtlich ihrer Sprachkenntnisse festgestellt werden, sind verpflichtet, am Sprachförderunterricht ein Jahr vor der Einschulung teilzunehmen verhält. Sprachfördermaßnahmen sollen dann greifen, wenn die erfolgreiche Teilnahme des zukünftigen Schulkindes am Unterricht der ersten Klasse wegen nicht ausreichender Deutschkenntnisse gefährdet ist.

 

4.4 Sprachförderung vor der Einschulung

Die Sprachförderung wird von Lehrkräften ein Jahr vor der Einschulung in den Räumen der Schule durchgeführt. Die Lehrkräfte holen die Kinder im Kindergarten ab und bringen sie anschließend wieder zurück.

 

4.5 Bookbuddy

Kindergartenkinder kommen wöchentlich in die Schule, damit Schulkinder der dritten Klassen ihnen vorlesen.

 

4.6 Klimaschützer

Einmal im Jahr sind alle Kinder, Lehrerinnen und Erzieherinnen aufgefordert, eine Woche lang umweltfreundlich zur Schule bzw. zum Kindergarten zu kommen. In den einzelnen Gruppen und Klassen wird in dieser Woche das Thema Klimaschutz entsprechend aufgearbeitet.

 

4.7 Zirkusaufführung

Kindergartenkinder werden zur Generalprobe der jährlichen Zirkusaufführung der vierten Klassen eingeladen.

 

4.8. Besichtigung des Schulgebäudes

Kindergartenkinder besichtigen in den Osterferien gemeinsam mit ihren Erzieherinnen das leere Schulgebäude. Sie spielen „Schule“ und können sich alles in Ruhe anschauen.

 

4.9 Patenschaften

Die Kinder kommen im letzten Vierteljahr ihrer Kindergartenzeit mindestens zweimal an einem Vormittag mit ihrer Erzieherin in die Schule. Dort nehmen sie am Unterricht der 3. Klassen teil. Diese Klassen haben die Schnupperstunden besonders vorbereitet. Jedes Vorschulkind bekommt einen oder zwei Paten zugeteilt. Diese führen die zukünftigen Schulkinder durch die Schule und arbeiten im Anschluss daran mit den Kindern. Ein eventuell gemeinsames Frühstück beendet den Schulvormittag. Es folgen verschiedene Aktivitäten mit den Paten in den nächsten Wochen, wie z.B. ein Briefkontakt, der danach entstehen könnte.

Weiterhin kümmern sich die Paten in den ersten Schulwochen besonders um ihre „Schützlinge“ und betreuen sie.

 

4.10 Schnupperstunde mit der zukünftigen Klassenlehrerin

Nach der Übernachtung der Vorschulkinder im Kindergarten, die die Vorschulzeit beendet, kommen die zukünftigen Schulkinder kurz vor den Sommerferien um 10.00 Uhr zur dritten Stunde in die Schule, um eine Schnupperstunde mit ihrer zukünftigen Klassenlehrerin zu erleben. Dort lernen sie Fu kennen, die Handpuppe aus der Fibel.

Die Lehrerinnen bringen einige Tage vorher den Kindergartenkindern die Einladung und beantworten Fragen der Kinder.

 

4.11 Besuch im Kindergarten

Im Dezember besuchen die Erstklässler noch einmal ihren Kindergarten, um sich den Fragen der Vorschulkinder zu stellen.

 

4.12 Durchführung des Maxiclubs

Wöchentlich findet in den Räumen des Kindergartens der Maxiclub statt.

In den Gruppen wird in den Bereichen Sprache, Menge, Experimentieren, Sinne und Bewegung gearbeitet. Die Kinder durchlaufen im Laufe des Jahres alle Bereiche.

 

4.13 Hospitationen

Die zukünftigen Lehrerinnen hospitieren im Halbjahr vor der Einschulung im Kindergarten.

 

4.14 Lehrerinnen im Kindergarten

Im Rahmen der Zusammenarbeit  arbeiten die Lehrerinnen der zukünftigen ersten Klassen eine Stunde wöchentlich im Maxiclub mit.

 

4.15 Klasseneinteilung

Die Einteilung der Klassen findet gemeinsam mit den Erzieherinnen statt. Die Kinder können sich einen Freund oder Freundin wünschen. Danach werden die Klassen von Frau Olling in Rücksprache mit dem Kindergarten zusammengesetzt.

 

4.16 Einschulungsfeier

Die Einschulungsfeier wird von den Zweitklässlern vorbereitet und gestaltet, denn dies sind die Kinder, die den ABC-Schützen altersmäßig am nächsten sind. Manche sind den Kindern aus der Kindergartenzeit her noch bekannt.

 

4.17 Treffen der Erzieherinnen und der neuen Klassenlehrerinnen

Im Spätherbst treffen sich die Erzieherinnen mit den neuen Klassenlehrerinnen, um sich über die Erstklässler auszutauschen. So geben sie noch einmal Rückmeldung über ihre Entwicklung und ihr Verhalten in der Schule.

 

4.18 Durchführung gemeinsamer Dienstbesprechung

Mindestens einmal jährlich findet eine gemeinsame Dienstbesprechung mit dem gesamten Kollegium und dem Team des Kindergartens statt. Diese Treffen dienten zunächst dem weiteren Kennen lernen, dem Vorstellen der Arbeit in den jeweiligen Einrichtungen und dem Austausch über pädagogische Themen, wie z B. Vorläuferfähigkeiten beim Schriftspracherwerb, mathematische Vorläuferfähigkeiten, Würzburger Training, Training des phonologischen Bewusstseins usw. In den letzten Besprechungen wurde von der Koordinationsgruppe die Arbeit im Modellprojekt vorgestellt. Außerdem wurden Vorschläge für die weitere Arbeit gesammelt und besprochen. Thema der letzten Dienstbesprechung waren Vorstellung der aktuellen verfahren zur Beobachtung und Dokumentation.

 

4.19 Durchführung gemeinsamer Fortbildungen

Bereits mehrfach wurden von einzelnen Erzieherinnen und Lehrerinnen gemeinsam, z. Teil auch mehrtägige, Fortbildungen zu folgenden Themen besucht:

Themen waren

  • Vorbereitung auf den Erwerb der Schriftsprache – Einführung in das Bielefelder Screening und in das Würzburger Trainingsprogramm
  • Kindergarten und Grundschule  - Hand in Hand zum Wohle des Kindes
  • Abenteuer Lernen – wie Kinder Naturphänomene begreifen

 

Folgende Veranstaltungen wurden gemeinsam geplant und in den Räumlichkeiten des Kindergartens oder der Grundschule durchgeführt:

  • „Beobachtungshilfen für den Schulanfang – mit der Hexe Mirola durch den Zauberwald“ mit Frau Maresi Lassek und Frau Christa Hirschfeld
  • „Anschlussfähige Bildungsprozesse im Elementar- und Primarbereich“ mit Frau Dr. Krohs statt.
  • „Mit Bewegung lernt und entwickelt es sich leichter“ mit Herrn Rudi Lütgeharm
  • „Schulfähigkeit“ mit Herrn Christoph Bräuer
  • „Bewegte Kinder – Schlaue Köpfe“ - Aktionstag des niedersächsischen Kultusministeriums
  • „Hochbegabte Kinder in Kindergarten und Grundschule“ mit Frau Christa Hartmann
  • Einführung in die Mathe-Mitmach-Werkstatt der Uni Vechta

 

4.20 Koordination zwischen Schule und Kindergarten

Die Koordinationsgruppe Kindergarten-Grundschule besteht aus Andrea Tobergte Kindergarten, und Helmut Tellmann, Schule. Sie trifft sich mehrmals im Jahr, um sich über das weitere Vorgehen auszutauschen.

 

 

5. Beobachtung und Dokumentation

 

5.1 Bildungs- und Lerngeschichten als Verfahren zur Beobachtung, Dokumentation und Förderung von Selbstbildungsprozessen

Während der gesamten Kindergartenzeit findet im Kindergarten die Beobachtung und Dokumentation der Kinder in Form der Bildungs- und Lerngeschichten nach Margret Carr statt.

Besonderheiten des Ansatzes sind die ressourcenorientierte Beobachtung von Lernprozessen und Lernfortschritten. Die Aufzeichnung von Bildungs- und Lerngeschichten dient dazu, die Entwicklung eines Kindes kontinuierlich zu dokumentieren. In regelmäßigen Abständen werden die Kinder im Alltag beobachtet. Dabei werden der Kontext der jeweiligen Situation und das, was sich an Kommunikation in dieser Situation abspielt, mit aufgezeichnet. Ziel ist die individuelle Bildungsbegleitung der Kinder in einem ihnen angemessenen Entwicklungstempo.

Die Bildungsgeschichten wurden Ende der 90er Jahre von Margret Carr in Neuseeland entwickelt. Es sind Geschichten vom Lernen eines Kindes aus Beobachtungen seiner Aktivität in alltäglichen Situationen.

Jedes Kind erhält während seiner Kindergartenzeit mindestens eine Lerngeschichte. Die Lerngeschichte wird der Schule beim Übergang zur Verfügung gestellt, wenn Eltern und Kinder einverstanden sind.

 

5.2 Dokumentation über das Lernen der Kinder mit Portfolio

Hier handelt es sich um eine Sammlung von Produkten kindlicher Aktivitäten oder von Bildern, Fotos oder Geschichten, die die Erzieherin für das Kind (auf)- geschrieben hat. Das Bildungsbuch gehört dem Kind. Es unterstützt Identifikationsprozesse, vermittelt Wertschätzung, fördert Selbstbewusstsein und die Fähigkeit zur Selbst-Reflexion. Jedes Kind kann am Ende seiner Kindergartenzeit ein Portfolio mit nach Hause nehmen.

 

5.3 Beobachtung und Dokumentation der Lernausgangslage

Gemäß der UN-Kinderkonvention hat jedes Kind ein Recht auf Bildung (Artikel 28). In Artikel 29 heißt es weiter, dass die Persönlichkeit, die Begabung, die geistigen und körperlichen Fähigkeiten des Kindes voll zur Entfaltung gebracht werden sollen. Schüler haben ein Recht auf eine ihren Fähigkeiten gemäße Förderung.

 

Daraus folgt, dass es Aufgabe der Schule ist, sicherzustellen, dass alle Kinder einen für sie „passenden“ Lernzugang haben. Außerdem müssen die potentiellen Fähigkeiten der Kinder optimal gefordert und gefördert werden.

 

Es gibt Voraussetzungen, die Kindern das Lernen in der Schule erleichtern oder überhaupt erst möglich machen. Jedes Kind soll so gefördert und gefordert werden, dass es Zugang zu den Bildungsinhalten ebenso wie zur Gemeinschaft finden kann.

 

Um dieses Ziel zu erreichen, wird zu Beginn des letzten Kindergartenjahres und zu Schulbeginn mit dem Beobachtungsverfahren „Mit der Hexe Mirola durch den Zauberwald“ die Lernausgangslage ermittelt. Hierbei handelt es sich um ein Beobachtungsverfahren, das eingebunden ist in eine Spielgeschichte. Eine kleine Hexe meistert ihren Schulweg mit Hilfe der Kinder, die sie unterstützen und ihr bei verschiedenen Aufgaben helfen.

Ziel ist es, die Kinder möglichst umfassend und in vielfältigen Situationen kennen zu lernen. Mit dem Wissen über die Ausgangssituation lassen sich sehr viel früher und spezifischer notwendige Hilfen für einzelne Kinder einleiten. Es verstreicht weniger wertvolle Zeit, bis Förderung einsetzen kann. Mit dem Wissen über die Ausgangssituation des einzelnen Kindes kann weiterhin der Kindergartenalltag und auch der Anfangsunterricht individueller und passgenauer gestaltet werden. Da in beiden Einrichtungen mit dem gleichen Verfahren gearbeitet wird, lässt sich der Entwicklungsfortschritt feststellen.

 

Nach der Beobachtung erfolgt eine gemeinsame Besprechung aller an der Beobachtung beteiligten Fachkräfte und es werden, falls nötig, Fördermöglichkeiten erarbeitet. Die Ergebnisse der Lernausgangslage werden von den Erzieherinnen bzw. den Lehrerinnen mit den Eltern besprochen und Fördermaßnahmen im Kindergarten oder in der Schule eingeleitet. Die Beobachtungen werden in der individuellen Lerndokumentation festgehalten. Für die Mirolabeobachtung sowie für die Beobachtung nach Annette Ostermann gibt es Formulare, in die die Beobachtungen eingetragen werden. Die Grundschule benutzt für die weitere Dokumentation der individuellen Lernentwicklung die LeNi-Hefte (Lernentwicklungs-hefte für Niedersachsen). Aus der Beobachtung ergeben sich aber unter Umständen auch Anhaltspunkte für die Beratung der Eltern, damit sie, wenn es notwendig erscheint, Logopäden, Ergotherapeuten, Fachärzte usw. konsultieren können.

 

5.4 Weitere diagnostische Verfahren für Schulanfänger

In den ersten 6 Wochen nach Schulbeginn wird bei besonderen Auffälligkeiten das Verfahren der Hexe Mirola ergänzt durch das Verfahren von Frau Dr. Ostermann. Bei dem Verfahren werden die Kinder einzeln beobachtet.

Annette Ostermann bietet ein Instrumentarium, das, in Stationen gegliedert, eine systematische Einzelbeobachtung ermöglicht. So können die wesentlichen Voraussetzungen erfasst werden, die für das Lernen in der Schule wichtig sind.

Bei jedem Kind kann sehr schnell und frühzeitig herausgefunden werden, welche konkreten Wahrnehmungsverarbeitungsfähigkeiten und Lernvoraussetzungen vorhanden sind und welche nicht oder nur teilweise ausgebildet sind. Die Kinder können so gleich zu Schulbeginn angemessen gefördert werden. Die Schule kann präventiv tätig werden, bevor sich z.B. eine Teilleistungsschwäche ausbildet, und diese möglichst vermeiden.

 

 

Kooperationskalender 2014/15

 

Kooperationskalender 2015/16

 

 

Brückenjahr - Ein gemeinsames Projekt

 
Brücke zwischen Kita und Schule
Wir gehen wieder in die Schule
Modellprojekt verlängert
Kinder freuen sich über ihre Schulpaten